Aus der Geschichte des Frauenvereins Untervaz

Seit 1938 gab es in Untervaz einen Katholischen, seit 1955 auch einen Gemeinnützigen Frauenverein. Nach jahrzehntelanger erfolgreicher Arbeit liess das Interesse am Vereinsleben in den 90er-Jahren nach. Es wurde für die beiden Frauenvereine immer schwieriger, Frauen für den Vorstand zu finden und neue Mitglieder zu gewinnen. Gründe dafür sind unter anderem die grössere Mobilität und das wachsende, vielseitige Freizeitangebot. Am 16. November 2000 lud der Vorstand des Katholischen Frauenvereins seine Mitglieder zur ausserordent-lichen GV ein. Haupttraktandum: Wie weiter? Auflösen des Vereins, Strukturänderung oder Fusion mit dem Gemeinnützigen Frauenverein?

 

An dieser GV wurde eine Arbeitsgruppe gebildet mit dem Auftrag, neue Strukturen zu erarbeiten und eine mögliche Fusion mit dem Gemeinnützigen Frauenverein abzuklären. Die Mitglieder der beiden Frauenvereine stimmten dann an ihrer jeweiligen GV Fusionsverhandlungen zu.

 

Am 1. Oktober 2001 nahm die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Rosina Hug die Fusionsverhandlungen mit dem Vorstand des Gemeinnützigen Frauenvereins auf und bereitete den Informationsabend vom 21. November 2001 vor. Nebst der Tatsache, dass die beiden Frauenvereine bereits seit mehreren Jahren gemeinsame Aktivitäten anboten (Spielgruppe, Seniorentreffen, Kurse, Vorträge, Weltgebetstag, Suppentag), zeigte die Arbeitsgruppe an dieser Informationsveranstaltung noch andere Gründe für einen Zusammenschluss auf:

  • nur ein Vorstand 
  • Organisation ist weniger schwerfällig
  • Kräfte konzentrieren
  • konfessionell neutral
  • Stärkung des Vereins
  • Wirtschaftlichkeit

Die Arbeitsgruppe überzeugte die anwesenden Frauen mit ihren Argumenten. Vor dem Zusammenschluss mussten aber beide Vereine aufgelöst werden. Das Loslassen nach langjähriger Vereins-arbeit war nicht für alle Frauen einfach. Trotzdem stimmten die Mitglieder beider Vereine an der gleichzeitig stattfindenden GV mit grosser Mehrheit der Auflösung zu. Die Arbeitsgruppe, die Kontaktstellenleiterin und der scheidende Vorstand des Gemeinnützigen Frauenvereins gingen sofort an die Vorbereitungen zur Neugründung und konnten am 8. März 2002, dem Tag der Frau, zur Gründungsversammlung einladen. Tagespräsidentin Rosina Hug sah sich in der glücklichen Lage, engagierte Vorstandsmitglieder und Bereichsleiterinnen vorschlagen zu können, die dann auch alle einstimmig gewählt wurden. Die neuen Statuten waren schon entworfen und wurden eben-falls einstimmig angenommen. Die anwesenden Präsidentinnen der beiden kantonalen Frauenvereine, Frau Märchy (KFB) und Frau Gysiger (GF), sowie die Talschaftspräsidentin KFB, Frau Alig, gratulierten der Arbeitsgruppe zu ihrer professionellen Arbeit und wünschten dem neuen Frauenverein viel Erfolg auf dem neueingeschlagenen Weg.

 


Die Ziele des neuen Frauenvereins sind:

  • Eine Gemeinschaft von Frauen in verschiedenen Lebensphasen und Lebenssituationen sein. 
  • Das Selbstbewusstsein der Frau stärken, ihre Fähigkeiten fördern und sie zum öffentlichen Engagement ermuntern.
  • Die Anliegen der Frau im öffentlichen und kirchlichen Leben unterstützen.
  • Soziale Aufgaben wahrnehmen, Verantwortung in der Dorfgemeinschaft übernehmen.

 

Viele Anlässe, die die Frauenvereine bisher durchgeführt haben, sollen im gleichen Rahmen weitergeführt werden. Die Mitglieder des Frauenvereins sollen aktiv den Verein mitgestalten, Ideen einbringen und an deren Realisierung mitarbeiten. Die ersten Anlässe haben bereits erfolgreich stattgefunden (Seniorenreise, Gänggalimarkt für die Kinder, 1. Frauentreff). Junge Frauen engagieren sich für die Belange der Mütter mit kleinen Kindern, bringen Ideen und Anregungen und sind motiviert, mitzuarbeiten. Einige Projekte sind bereits in Bearbeitung.

 

Wenn einer alleine träumt ist es nur ein Traum.

Wenn viele gemeinsam träumen ist dies der Beginn einer neuen Wirklichkeit.

Dom Helder Camara

 

(Erschienen im Herbst 2002 im ideelle, Informationszeitschrift des Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenvereins)